Digitale Barrierefreiheit

Ein Leitfaden für Unternehmen

Diese Website wurde parallel auch in leichter Sprache verfasst.

Ein Blog-Artikel in Kooperation mit unserem Partner acquisa

Viele von uns navigieren mühelos durch das Internet, aber was, wenn diese Selbstverständlichkeit durch körperliche oder kognitive Einschränkungen beeinträchtigt wird? Ein Blick auf einige Zahlen verdeutlicht die Tragweite des Problems:

 

  • 49.895 Menschen sind mit dem Verlust oder Teilverlust von Gliedmaßen konfrontiert, was die Bedienung von Maus und Tastatur erschwert.
     

  • 838.860 Personen haben Funktionseinschränkungen von Gliedmaßen, die die Handhabung digitaler Geräte beeinflussen können.
     

  • 795.155 Menschen leben mit Funktionseinschränkungen der Wirbelsäule und des Rumpfes sowie Deformierungen des Brustkorbes.

 

  • 334.600 Menschen sind von Blindheit und Sehbehinderung betroffen.

  • 318.880 Menschen leiden unter Sprach- oder Sprechstörungen, Taubheit, Schwerhörigkeit oder Gleichgewichtsstörungen.

 

 

*Disclaimer: Diese Zahlen aus der Statistik der schwerbehinderten Menschen (Statistisches Bundesamt, Zweigstelle Bonn) geben nun den Anteil der jeweiligen Gruppe mit spezifischen Beeinträchtigungen an der Gesamtbevölkerung Deutschlands wieder. Beachten Sie, dass es Überlappungen zwischen den Gruppen geben kann, da eine Person mehr als eine Beeinträchtigung haben kann. Neben dauerhaften Beeinträchtigungen beeinflussen auch temporäre Umstände wie Verletzungen, Erholungszeiten nach Operationen und Alltagssituationen den Zugang zum Internet. Diese Faktoren können die Anzahl der betroffenen Personen über die genannten Schätzungen hinaus erhöhen. Die präsentierten Zahlen dienen als vorsichtige Annäherung, die den breiten Bedarf an digitaler Barrierefreiheit verdeutlicht. 

 

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Angesichts dieser Fakten wird deutlich: Die Implementierung der digitalen Barrierefreiheit ist für Unternehmen und Webseitenbetreiber nicht nur eine Frage der sozialen Verantwortung, sondern auch eine geschäftliche Notwendigkeit. Um diese Herausforderung erfolgreich zu meistern, ist es notwendig, die digitale Präsenz umfassend zu analysieren und zu optimieren.

Dieser praxisnahe Leitfaden zeigt Ihnen, wie Sie die Nutzererfahrung für Ihre Kunden verbessern und gleichzeitig den gesetzlichen Vorgaben gerecht werden können. Lassen Sie sich von unseren Tipps inspirieren und setzen Sie digitale Barrierefreiheit erfolgreich um.

 

Essenzielle Aspekte der digitalen Barrierefreiheit

Die digitale Barrierefreiheit stellt sicher, dass alle Nutzer, unabhängig von ihren individuellen Fähigkeiten, Zugang zu Informationen und Diensten im Internet haben. Erfahren Sie, welche wesentlichen Aspekte der digitalen Barrierefreiheit eine Rolle spielen und welche Nutzergruppen davon profitieren.

 


Definition und Ziele der digitalen Barrierefreiheit

Digitale Barrierefreiheit zielt auf die Ausgestaltung von Websites, Apps und digitalen Medien ab, um sicherzustellen, dass jede Person - unabhängig von Behinderungen, Alter oder technischen Kompetenzen und Ressourcen - einen unkomplizierten Zugang und Nutzungsmöglichkeit hat. Dazu gehören auch Menschen mit temporären Einschränkungen, wie sie zum Beispiel durch Verletzungen oder vorübergehende Krankheiten entstehen. Dieser inklusive Ansatz verbessert nicht nur das Bewusstsein für die Bedeutung barrierefreier Gestaltung, sondern erhöht auch die Zufriedenheit und Akzeptanz der Nutzer. Indem digitale Barrierefreiheit über die bloße Einhaltung gesetzlicher Vorschriften hinausgeht, leistet sie einen wesentlichen Beitrag zu einer nutzerfreundlichen digitalen Umgebung, um einen inklusiven und gleichberechtigten Zugang zu fördern.

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Betroffene Nutzergruppen und Herausforderungen

Die Digitalisierung öffnet Türen für viele Nutzer, aber es bleiben auch Herausforderungen bestehen, die von verschiedenen Nutzergruppen bewältigt werden müssen. Dazu zählen Menschen mit 

  • Sehbehinderungen, 

  • Hörbehinderungen, 

  • motorischen Einschränkungen, 

  • kognitiven Beeinträchtigungen sowie 

  • temporären Situationen wie Verletzungen oder Umweltbedingungen. 


Die Barrierefreiheit ermöglicht diesen Nutzern einen gleichberechtigten Zugang zu Informationen und Services im digitalen Raum und trägt dazu bei, Diskriminierung und soziale Ausgrenzung zu vermeiden.

 


Rolle von Barrierefreiheit in SEO und UX


Die digitale Barrierefreiheit hat auch einen direkten Einfluss auf die Suchmaschinenoptimierung (SEO) und das Nutzererlebnis (User Experience, UX) einer Website. Die Einhaltung von Barrierefreiheitskriterien und -richtlinien führt zu besser strukturiertem und semantisch korrektem HTML-Code, der den Suchmaschinen das Crawlen und Verstehen von Inhalten erleichtert. Gleichzeitig verbessert eine barrierefreie Gestaltung die allgemeine Benutzererfahrung für alle Nutzer, indem sie gut organisierte und klar verständliche Inhalte sowie einfache und intuitive Navigationsoptionen bietet.

Gesetzliche Grundlagen und Verordnungen

Die Umsetzung digitaler Barrierefreiheit ist nicht nur eine Best Practice, sondern auch gesetzlich geregelt. Eine konsequente Beachtung der gesetzlichen Vorgaben minimiert rechtliche Risiken und trägt dazu bei, Ihre Website und Ihren digitalen Content für alle Nutzer zugänglich zu gestalten.

 

Barrierefreiheitsstärkungsgesetz


Das Barrierefreiheitsstärkungsgesetz (BFSG) verfolgt das Ziel, eine umfassende Teilhabe am Wirtschaftsleben für alle Menschen zu ermöglichen. Gerade die Digitalisierung und Verlagerung von Geschäften ins Internet erleichtert den Alltag vieler Menschen. Allerdings bleibt ein großer Teil der Nutzer aufgrund fehlender digitaler Barrierefreiheit ausgeschlossen. Das BFSG setzt die EU-Richtlinie 2016/2102, welche den öffentlichen Sektor zur Barrierefreiheit von Websites und Apps verpflichtet, in nationales Recht um.

Das Gesetz gilt nicht nur für den öffentlichen Sektor, sondern nimmt auch Unternehmen der Privatwirtschaft in die Pflicht. Mit der Umsetzung der EU-Richtlinie 2019/882 werden zusätzliche Barrierefreiheitsanforderungen für Produkte und Dienstleistungen festgelegt. Unternehmen müssen im Rahmen des BFSG Informationen zur Barrierefreiheit bereitstellen und Sanktionen bei Nichterfüllung der Anforderungen können drohen. Dabei können Verbraucher Verstöße melden und Maßnahmen zur Beseitigung beantragen. Qualifizierte Einrichtungen können Verbraucher gerichtlich vertreten und auch das Gesetz gegen unlauteren Wettbewerb (UWG) kann zur Anwendung kommen.



Web-Accessibility-Initiative (WAI) und Web Content Accessibility Guidelines (WCAG)

Die Web-Accessibility-Initiative (WAI) ist ein Projekt des World Wide Web Consortiums (W3C) mit dem Ziel, das Internet für alle Nutzer zugänglich zu gestalten. Hierfür wurden die Web Content Accessibility Guidelines (WCAG) entwickelt, die Standardrichtlinien für digitale Barrierefreiheit darstellen. Sie sind in drei Konformitätsstufen unterteilt (A, AA und AAA) und beinhalten Empfehlungen für die Gestaltung von Websites und digitalen Inhalten bezüglich Kriterien wie Textalternativen, Tastaturnavigation, Farbkontraste und mehr.

Die Zusammenarbeit und Kenntnis der hier aufgeführten Vorschriften, Richtlinien und Best Practices ermöglicht es Ihnen, digitale bzw. Web-Angebote zu gestalten, die nicht nur die rechtlichen Anforderungen erfüllen, sondern auch den Bedürfnissen aller Nutzer gerecht werden. In weiterführenden Kapiteln werden wir Ihnen zeigen, wie Sie Ihren aktuellen Stand in Sachen Barrierefreiheit evaluieren und effektive Optimierungsmaßnahmen entwickeln können.

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Vorteile der digitalen Barrierefreiheit

Die Umsetzung digitaler Barrierefreiheit bringt viele Vorteile mit sich, sowohl für Nutzer mit als auch ohne Behinderungen. Schauen wir uns die wichtigsten davon genauer an.


Erweiterte Zielgruppe:
Durch digitale Barrierefreiheit erweitern Sie Ihren Kundenkreis erheblich. In Deutschland leben etwa 10 Millionen Menschen mit Behinderungen, und barrierefreie Webangebote sprechen auch ältere Menschen oder solche mit temporären Beeinträchtigungen an. So erreichen Sie nicht nur eine ethisch wertvolle Inklusivität, sondern erschließen auch wirtschaftlich bedeutende Nutzergruppen.


Verbesserte Benutzererfahrung:
Barrierefreie Webseiten bieten eine klarere Struktur, sind intuitiv bedienbar und fördern eine konsistente Erfahrung über verschiedene Geräte hinweg. Dies verbessert die Gesamtzufriedenheit aller Nutzer, da die Usability gesteigert wird.


Positive Auswirkungen auf das Markenimage:
Barrierefreiheit reflektiert soziale Verantwortung und eine inklusive Haltung Ihres Unternehmens. Dies kann das Markenbild stärken, Vertrauen schaffen und die Kundenbindung erhöhen, da Kunden sich eher mit Marken identifizieren, die auf die Bedürfnisse aller Rücksicht nehmen.


Kundenbindung:
Eine barrierefreie Website erleichtert nicht nur den Zugang, sondern trägt auch zur Kundenzufriedenheit bei. Wenn Nutzer leichter auf Dienste und Informationen zugreifen können, steigt die Wahrscheinlichkeit, dass sie wiederkommen. Dies fördert die Loyalität und kann zu einer langfristigen Bindung führen.


Verbesserte SEO:
Suchmaschinen bevorzugen klar strukturierte und zugängliche Inhalte. Websites, die barrierefrei gestaltet sind, werden oft höher gerankt, da sie den Crawler-Bots von Suchmaschinen den Zugriff und das Verstehen von Inhalten erleichtern. So profitieren Sie von besserer Sichtbarkeit und einem potenziell höheren Traffic.

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Bewertung des aktuellen Standes

Um die digitale Barrierefreiheit Ihrer Websites und Anwendungen zu verbessern, ist zunächst eine Bestandsaufnahme notwendig.

 

Selbstbewertung und externe Audits


Um den Grad der Barrierefreiheit Ihrer Website oder digitalen Angebote zu überprüfen, gibt es verschiedene Methoden und Tools:

 

  • Selbstbewertung: Dies ist ein erster Schritt, um eine Einschätzung der Barrierefreiheit vorzunehmen. Hierbei können Sie anhand der WCAG (Web Content Accessibility Guidelines) selbst überprüfen, inwieweit Ihre Website diese erfüllt.
     

  • Browser-Tools: Kostenlose Online-Tools wie WAVE und die axe DevTools bieten schnelle Möglichkeiten, eine Webseite auf Barrierefreiheit zu überprüfen. Diese Tools analysieren die Seite und geben Hinweise, wo es Verbesserungsbedarf gibt. Sie sind einfach zu bedienen und geben schnelle Ergebnisse. Auch wenn WordPress-spezifische Plug-ins wie WP Accessibility und One Click Accessibility nützlich sein können, sollte beachtet werden, dass Barrierefreiheits-Prinzipien und -Techniken weitestgehend CMS-unabhängig sind.
     

  • Externe Audits: Neben diesen Selbstbewertungstools kann es sehr ratsam sein, externe Experten mit Audits zu beauftragen. Dies sollte idealerweise die Durchführung von Tests mit Betroffenen einschließen, um sicherzustellen, dass die Website auch für Menschen mit verschiedenen Behinderungen tatsächlich nutzbar ist. Externe Fachleute können Einschränkungen aufdecken, die möglicherweise übersehen wurden und eine detaillierte, fachkundige Bewertung vornehmen.
     

  • BIK BITV-Test: In Deutschland ist der BIK BITV-Test ein anerkanntes, wenn auch kostenpflichtiges Verfahren, um die Barrierefreiheit einer Website zu prüfen. Es bietet eine umfassende Bewertung anhand von 98 Prüfschritten und beinhaltet zusätzliche Anforderungen gemäß der EN 301 549.
     

    Durch die Kombination dieser Methoden – von der Selbstbewertung über automatisierte Tools bis hin zu professionellen Audits – können Sie sicherstellen, dass Ihre Website nicht nur den rechtlichen Anforderungen entspricht, sondern auch eine breite Nutzerbasis anspricht.

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Umsetzung der digitalen Barrierefreiheit

Die Umsetzung der digitalen Barrierefreiheit ist ein wichtiger Prozess, der sowohl technisches Wissen als auch interdisziplinäres Verständnis erfordert. Beginnen Sie mit der internen Sensibilisierung Ihrer Mitarbeiter für die Thematik der digitalen Barrierefreiheit. Schärfen Sie das Bewusstsein für die Bedürfnisse verschiedener Nutzergruppen und zeigen Sie auf, wie Barrierefreiheit praktisch umgesetzt werden kann. Schaffen Sie eine Kultur, in der Barrierefreiheit als wesentlicher Bestandteil der Unternehmensphilosophie verstanden wird und somit zur Verantwortung jedes einzelnen Mitarbeiters gehört.

Richtlinien für barrierefreies Design entwickeln


Entwickeln Sie unternehmensinterne Richtlinien für barrierefreies Design, die auf Standards wie WCAG und BITV basieren. Definieren Sie klare Anforderungen und Orientierungspunkte, an denen sich Designer, Entwickler und Redakteure orientieren können. Sorgen Sie dafür, dass diese Richtlinien regelmäßig aktualisiert und an neue Erkenntnisse und Best-Practices angepasst werden.


Barrieren identifizieren und abbauen: Technische und inhaltliche Lösungen

Zur Optimierung Ihrer digitalen Produkte und Inhalte für alle Nutzergruppen, ist es unerlässlich, die Zugänglichkeit genau zu analysieren. Identifizieren Sie dabei spezifische Barrieren, die Nutzern im Umgang mit Ihren Diensten begegnen könnten. Nach dieser Analysephase ist es wichtig, gezielt Maßnahmen zu entwickeln und umzusetzen, um sowohl technische als auch inhaltliche Hindernisse zu eliminieren. Arbeiten Sie dabei eng mit Ihrem Team bestehend aus Webentwicklern, Content-Managern und Grafikdesignern zusammen. Dies fördert eine interdisziplinäre Herangehensweise, die sicherstellt, dass barrierefreie Praktiken von Anfang an im Design- und Entwicklungsprozess verankert werden.

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Barrierefreiheit kontinuierlich messen und optimieren

Implementieren Sie regelmäßige Überprüfungen und Messungen der Barrierefreiheit, um fortlaufend Verbesserungspotenziale zu erkennen und diese umzusetzen. Nutzen Sie sowohl automatisierte Tests als auch manuelle Prüfungen und Feedback von Nutzern mit unterschiedlichen Anforderungen. Stellen Sie sicher, dass Ihre Teammitglieder kontinuierlich in Barrierefreiheit geschult werden und über die aktuellsten Entwicklungen und Anforderungen informiert sind, um eine dauerhafte Einhaltung der Standards zu gewährleisten.

Barrieren vermeiden: Best Practices für Webentwicklung und Content-Strategie


Um Barrieren effektiv abzubauen und Websites zugänglicher zu gestalten, gibt es verschiedene Best Practices, denen Sie folgen können. Im Folgenden werden wir auf fünf Bereiche eingehen, die besondere Beachtung erfordern.

1. Kognitive Zugänglichkeit: Klare Kommunikation und intuitive Navigation

Klare Kommunikation und intuitive Navigation Informationen auf einer Webseite müssen leicht verständlich, gut strukturiert und durch visuelle Elemente ergänzt sein, die mit erklärenden Texten wie Alt-Texten und ARIA-Labels versehen sind. Dies gewährleistet, dass Inhalte nicht nur durch Text, sondern auch visuell zugänglich sind. Es ist wichtig, eine klare und konsistente Navigation zu haben, damit Nutzer sich intuitiv zurechtfinden können. Verwenden Sie verständliche Sprache und kurze, prägnante Sätze, um den Inhalt besser zugänglich zu gestalten und unterstützen Sie diese mit den entsprechenden visuellen Hilfsmitteln.

 

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Expertentipp

++ Expertentipp ++

Integrieren Sie hierarchische Menüs und Breadcrumbs für klare Wegweiser auf Ihrer Seite. Breadcrumbs helfen Nutzern zu erkennen, auf welcher Hierarchieebene sie sich befinden und unterstützen eine effiziente Navigation. Achten Sie darauf, dass Ihre Menüstruktur logisch ist und die Navigation den Bedürfnissen Ihrer Zielgruppe entspricht. Methoden wie Card Sorting sind ideal, um eine intuitive Menüführung zu entwickeln.

 

2. Motorische Zugänglichkeit: Flexible Interaktion und erweiterte Bedienung

Nutzer müssen in der Lage sein, eine Website mit unterschiedlichen Eingabegeräten wie Maus, Tastatur oder Touchscreen zu bedienen. Es ist entscheidend, alle Interaktionsmöglichkeiten flexibel zu gestalten und alternative Bedienmöglichkeiten, wie Tastaturkürzel, anzubieten.

 

Expertentipp

++ Expertentipp ++

Stellen Sie sicher, dass Fokus-Indikatoren für alle bedienbaren Elemente sichtbar sind und ausreichend Kontrast haben. Dadurch können Nutzer, die nur die Tastatur zur Navigation verwenden, leichter erkennen, auf welchem Element der Fokus liegt. Dies kann beispielsweise durch CSS-Stile erreicht werden, die den Fokus-Zustand von Schaltflächen und Links hervorheben.

 

3. Visuelle Zugänglichkeit: Kontrastreiche Gestaltung und strukturierte Darstellung


Farbkontraste und gut strukturierte Layouts unterstützen die Lesbarkeit einer Website. Achten Sie darauf, dass Texte, Bilder und interaktive Elemente gut voneinander abgesetzt sind und nutzerfreundliche Schriftarten zur Anwendung kommen.

Expertentipp

++ Expertentipp ++

Verwenden Sie Farbkontrast-Checker wie den "WebAIM Color Contrast Checker", um sicherzustellen, dass Ihre Texte und Hintergründe ausreichend kontrastreich sind, sodass sie auch von Menschen mit Sehschwächen gut wahrgenommen werden können. Achten Sie auf ein ausreichendes Kontrastverhältnis, wie in den WCAG 2.1 gefordert.

 

4. Auditive Zugänglichkeit: Verständliche Audioinhalte und alternative Darstellungen


Nutzer mit Hörbeeinträchtigungen sind auf alternative Darstellungen von Audioinhalten angewiesen. Stellen Sie Untertitel oder Transkripte für Videos und Podcasts zur Verfügung und achten Sie auf gut abgemischte Tonspuren mit klar verständlicher Sprache.

 

Expertentipp

++ Expertentipp ++

Fügen Sie Audiodeskriptionen für wichtige visuelle Inhalte in Videos hinzu, damit auch Menschen mit Sehbeeinträchtigungen die Informationen erhalten. Nutzen Sie gängige Videoplayer, die Audiodeskriptionen unterstützen, und achten Sie darauf, dass sie leicht aktiviert und deaktiviert werden können.

 

5. Sprachliche Zugänglichkeit: Mehrsprachigkeit und verständliche Ausdrucksweise


Um Ihre Inhalte einer breiteren Zielgruppe zugänglich zu machen, sollten Sie prüfen, ob eine Übersetzung Ihrer Website in mehrere Sprachen sinnvoll ist. Achten Sie auch auf eine einfache und verständliche Ausdrucksweise, die von Menschen mit unterschiedlichem Bildungshintergrund und Sprachkenntnissen verstanden wird.

Expertentipp

++ Expertentipp ++

Messen Sie die Lesbarkeit Ihrer Texte mit Hilfe von Lesbarkeitsindizes wie dem "Flesch-Reading-Ease-Test" oder dem "Gunning-Fog-Index". Diese Indikatoren helfen Ihnen dabei, die Komplexität von Texten zu bewerten und gegebenenfalls vereinfachende Anpassungen vorzunehmen, um eine höhere Verständlichkeit zu erreichen.

 

Fazit

Digitale Barrierefreiheit ist nicht nur für Unternehmen ein entscheidendes Instrument, um ihre digitale Präsenz für alle Nutzer zugänglich zu machen, sondern verkörpert auch die Wahrung grundlegender Rechte. Indem Barrieren im Internet abgebaut werden, respektieren und fördern Unternehmen aktiv die inklusive Teilhabe aller Menschen an der digitalen Gesellschaft – ein Aspekt, der im Grundgesetz verankert ist. Unternehmen, die Barrierefreiheit implementieren, erfüllen nicht nur rechtliche Anforderungen, sondern fördern auch eine inklusive Gesellschaft. 

 

Die erweiterte Nutzerbasis und die positiven Auswirkungen auf das Markenimage sind willkommene Nebeneffekte dieser ethischen Praxis. Für eine effektive Integration von Barrierefreiheit sollten Unternehmen rechtliche Richtlinien beachten, ihre digitalen Angebote sorgfältig evaluieren und kontinuierlich anpassen. So festigen sie ihr Engagement für Gleichberechtigung und stärken gleichzeitig ihre Position im Markt.

 

Barrierefreiheit in den Projekten von eggs unimedia


Eine barrierefreie Umsetzung von Web-Projekten wird bei eggs unimedia groß geschrieben und selbstverständlich berücksichtigt, auch wenn sie nicht explizit in den Anforderungen definiert wurde. Der Einsatz der oben genannten Tools und Best Practices gehört daher zum Entwickler-Alltag bei eggs. Zudem werden bei eggs unimedia regelmäßig Fortbildungen zu Barrierefreiheit geboten.

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Rieke


Mit Rieke Angersbach gibt es eine interne Ansprechpartnerin, die für alle Fragen rund um Barrierefreiheit zur Verfügung steht. Sie steht mit ihrer Expertise anderen Kolleginnen und Kollegen beratend zur Seite, führt Trainings und Accessibility Checks von Websites durch und leitet Maßnahmen zur Verbesserung ab. 

Auf die Frage nach dem Wichtigsten im Bereich Barrierefreiheit antwortete Rieke:


"Ich wünsche mir ein noch ausgeprägtes Bewusstsein für Barrierefreiheit, denn sie ist ein Grundrecht für alle Menschen und sollte eine Selbstverständlichkeit in allen Projekten sein.”

Über den Autor

Steffen Grigori ist in der dynamischen Welt des modernen Marketings und Vertriebs fest verwurzelt. Als Chef vom Dienst bei acquisa, dem Fachmedium für Marketing, Vertrieb und E-Commerce, hat er tiefe Einblicke in die sich ständig wandelnde Landschaft von Trends und Best Practices in dieser Branche. Seine Arbeit reflektiert sein Engagement für qualitativ hochwertige Inhalte und aktuelle Informationen. Er hat den Anspruch, der Marketinggemeinschaft konkreten Mehrwert zu bieten und ist stolz darauf, zur kontinuierlichen Weiterbildung und zur Fachkompetenz in der Branche beizusteuern.

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