Aus der Produktidee des Kunden entwickeln wir Praktiken, um die endgültige Form des gewünschten Produkts zu erreichen. Dabei bedienen wir uns den folgenden Methoden:
Envisioning ist ein Workshop, bei dem das Team und der Kunde zusammen am selben Ort die Produktmerkmale (Epics) verfassen, welche die wesentlichen Merkmale der zu entwickelnden Funktionalitäten beinhalten. Anschließend werden diese Funktionalitäten grob geschätzt und anhand einer Zeitleiste (Roadmap) sortiert. Anschließend werden die Epics feingranularer aufgeschlüsselt und dem Backlog hinzugefügt.
Der Product Owner priorisiert das Backlog, alleine oder gemeinsam mit dem Team, mittels der MoSCoW-Technik.
MoSCoW - Must, Should, Could and Won’t.
Danach startet der erste Sprint. Der Sprint ist eine Iteration in Scrum, die zeitlich begrenzt ist und bei uns in der Regel 2 Wochen dauert.
Praktiken in Scrum
- Daily Standups des gesamten Scrum-Teams in der ersten Tageshälfte, um alle zusammen zu synchronisieren und um Blocker zu entfernen. Tipp: Jeder schaltet die Webcam ein.
- Sprint Refinement - das Meeting, in dem die User Stories mit dem Product Owner diskutiert und geschätzt werden. Tipp: Verwenden Sie Story Points: https://planitpoker.com
- Sprint-Planung - 1. Teil: Bitten Sie den Product Owner, die Backlog Items zu priorisieren. Teil 2: Überprüfen Sie die Teamgeschwindigkeit (Velocity) und Verfügbarkeit für die nächsten 2 Wochen und bestimmen Sie die Kapazität für den bevorstehenden Sprint. Tipp: Legen Sie das Ziel gemeinsam mit dem Team fest.
- Sprint Review - zeigen Sie dem Kunden und allen Stakeholdern das Produkt. Tipp: Bereiten Sie die Agenda im Vorfeld vor. Jedes Teammitglied ist für seine Arbeit verantwortlich und muss diese optimal präsentieren.
- Sprint Retrospektive - schließen Sie die Iteration und diskutieren Sie im Team, was gut war, was nicht so gut war, was abgeschlossen wurde und wir uns verbessern können. Tipp: Verwenden Sie dabei verschiedene Techniken.
Während dieser Routinen legen wir großen Wert auf Zusammenarbeit, Überprüfung und Anpassung und verwenden dafür verschiedene Techniken:
Brainstorming - schaffen Sie einen geeigneten Rahmen (Besprechungsräume + Videokonferenz) an beiden Standorten und beginnen Sie gemeinsam zu erkunden, wie man das Produkt verbessern kann.
Tech Talks - teilen Sie ein technisches Thema, mit dem sich einer von uns beschäftigt hat, mit dem Team und debattieren Sie rege darüber - bei Pizza und Bier.
Pair Programming - remote oder am gleichen Ort.
Brown Bags - nehmen Sie gleichzeitig an beiden Standorten ein virtuelles Mittagessen ein. Jeder bringt sein Mittagessen in den Konferenzraum mit, schalten Sie die Webcam ein und tauschen Sie sich virtuell mit Ihren Teamkollegen aus.
Geführte Stadttour - reisen Sie an den anderen Standort und lassen sich von den Kollegen die andere Stadt zeigen.
Feedback-Kultur - Leben Sie eine offene und konstruktive Feedback Kultur. In der Retrospektive geben wir immer Feedback. Wir kümmern uns sehr um die Leistung der anderen Teammitglieder, deshalb coachen oder betreuen wir uns auch gerne aus der Ferne.
Vielleicht möchten Sie an dieser Stelle nochmal kurz nach oben scrollen, um sich das Bild noch einmal anzusehen, bevor Sie gleich weiterlesen. Bereit?
Können Sie folgendes auf dem Bild erkennen? Während der Baum wächst und neue Softfacts und Praktiken entstehen, verankern die Wurzeln, die unsere Unternehmenswerte symbolisieren, den Baum fest im Boden.
Zusammengefasst - was macht eine erfolgreiche Zusammenarbeit in verteilten Teams, die über Landesgrenzen hinweg arbeiten, aus?
Wenn wir auf den Beginn unserer Zusammenarbeit zurückblicken, hatten wir hauptsächlich eine "wir" und "sie" Beziehung. Unsere Best Practice in den ersten Jahren war es, ein Projekt in verschiedene Teile zu zerlegen. Während wir in Cluj beispielsweise an Frontend und Testing arbeiteten, entwickelte das Team München den Backend-Teil und die Designs. Dabei versuchten wir, Abhängigkeiten zwischen den Standorten zu vermeiden. Wir dachten, dass dies die beste und sicherste Art der Zusammenarbeit sei.
Es stellte sich jedoch heraus, dass dies nicht der Fall war. Wir haben aus dieser Zeit viel gelernt und nach und nach eine neue Grundlage für unsere Zusammenarbeit geschaffen, die jetzt voll integriert, nachhaltig, produktiv und mit viel Freude verbunden ist. Wir arbeiten jetzt in gemischten Teams, leben eine "Wir"-Beziehung und decken alle Rollen an beiden Standorten ab. Diesen Ansatz würden wir auch denjenigen empfehlen, die überlegen, einen Nearshore-Standort zu eröffnen. Denken Sie immer an "wir gemeinsam" und nicht an "sie" und "wir".